Grüne Eier1

Die Araucana-Hühner sind die Schöpfer der grünen Eier.
 Die südamerikanische Hühnerrasse produziert Farbpigmente für die Schalen
© Quelle Text: www.3sat.de vom 26.01.2007

Araucana

Eier mit grüner Schale werden vor allem von der Hühnerrasse "Araucana" gelegt. Dieses aus Südamerika stammende Geflügel baut ein "Abbauprodukt des Blutkreislaufes, namens Billividrin in die Eierschale mit ein", erklärt Michael von Lüttwitz, Präsident des "Schutzvereins zur Erhaltung des Auraucana-Huhnes". Dabei sind im letzten Schritt der Ei-Produktion, wenn die Schale von den Kalkdrüsen im Eileiter gebildet wird, auch Farbpigmente im Spiel.

Bei den Auraucana-Hühnern wird dabei vermehrt der grüne Gallenfarbstoff eingelagert. Dadurch erscheinen die Eier in verschiedenen Grünschattierungen. Allerdings betrifft das nur die Schale, das Innere präsentiert sich in den gewohnten Farben- und Geschmack. Warum die schwanzlosen Auraucana grüne Eier legen ist noch unklar. "Bei Enten, die grüne Eier legen, vermutet man als Grund die Tarnung der Eier." Dies sei zwar bei den gezüchteten Haushühnern eher unwahrscheinlich, aber doch möglich. Man gehe hier von einer Mutation aus, die sich auch dominant weitervererbt.

Grüne Araucana Eier

"Die direkten Nachkommen einer Kreuzung von Weißlegern und Grünlegern haben immer grüne Eier im Nest", sagt von Lüttwitz. Damit wäre auch geklärt, warum "normal" aussehende Hühner, mit Schwanz, "überraschenderweise" grüne Eier legen. Kreuzt man die Nachkommen untereinander, sind auch wieder weiße Eier möglich. Eine weitere Mär ist, dass grüne Eier weniger Cholesterin beinhalten würden also ihre braunen oder weißen Gegenstücke. "Anfang der 1990er Jahre sind die grünen Eier ziemlich gepuscht worden. Damals wurden solche Geschichten erzählt, um das Ei populär zu machen", sagt von Lüttwitz.

Mehrere Studien, unter anderem von der Bayerischen Landesanstalt für Tierzucht, haben ergeben, dass die Cholesterinkonzentration in grünen Eiern wenn überhaupt, dann geringfügig höher ist als bei den anders farbigen. Das liegt, so eine Untersuchung der Hohenheimer Universität, vor allem daran, dass die Dotter bei den grünen Eiern größer sind, als bei den weißen oder braunen Eiern. Cholesterin ist immer im Eigelb zu finden. Grundsätzlich gilt: Jüngere Hühner lagern mehr Cholesterin in den Eidottern ab als ältere Hühner, weil sie das Stoffwechselprodukt selber zum Wachstum benötigen.

Wer aber anfängt, das Eigelb extra zu entfernen, um seine Kost Cholesterinärmer zu gestalten, macht sich sicher zu viel Arbeit: US-amerikanische Forscher fanden schon 2001 heraus, dass ein Stoff in den Eiern, das Lecithin oder Phosphatidylcholin, verhindert, dass die Darmwand Cholesterin überhaupt aufnimmt. Außerdem regelt der Körper je nach Zufuhr von Cholesterin auch die körpereigene Produktion rauf oder runter. Damit dürfte Eigenuss nicht wesentlich zum Cholesterinspiegel beitragen.

Grüne Araucana Eier

"Im Moment ist die Nachfrage nach den Eiern nicht sehr hoch. Viele Leute haben Vorurteile, wenn sie grüne Eier sehen - kann man die überhaupt essen? Aber wenn man ein bisschen Reklame macht, sind alle ganz wild drauf", sagt von Lüttwitz. Dabei spiele sicher auch eine Rolle, dass die "glücklichen" Auraucana-Hühner vor allem im Freiland gehalten werden. Eine Tatsache, die "sich auch im Geschmack deutlich wiederfindet." Außerdem könne der fröhliche Eierfärber so an Ostern auf künstliche Farben verzichten.